Ein kurzer Aufenthalt bei den Wasserfällen von Kravica
Heute war ein anstrengender Tag. Dabei war eigentlich ein ruhiger Tag geplant mit einer kurzen Fahrt zu den wunderschönen Wasserfällen von Kravica. Und diese Wasserfälle sind wirklich schön und mensch sollte sich die wirklich ansehen. Und es gibt sogar ein kleines Autocamp direkt an den Wasserfällen. Nur leider ist das letzte Stück “Strasse” zu dem Platz eine recht steile und lange Schotterstrasse. Ich war mir eigentlich sicher da hier kein Risiko liegt aber “wir” waren uns das nicht. Und die Unsicherheit ging auch nicht weg weil ständig Autos und andere Camper diese Steigung mit viel Lärm erklommen. Und das waren alles Camper und Wohnmobile aber keine Wohnwagengespanne. Und meine Erfahrung am Berg auf Schotterstraßen sind auch nicht umfangreich.
An einen ruhigen Tag war also nicht zu denken und es macht ja auch keinen sind einen ganzen Tag mit Kloß im Bauch auf dem Platz zu sitzen und dann auch noch schlecht zu schlafen.
Also haben wir entschieden den Bären direkt zu besiegen und den Plan zu ändern und wieder abzureisen.
Also alles Schwere vom Kofferraum nach vorne. Im Wohnwagen habe ich Gewicht nach hinten gelegt damit der Wohnwagen das Heck nicht belastet. Eine Probefahrt ohne Wohnwagen verlief auch problemlos.
Dann ging es mit dem Wohnwagen ohne Rücksicht auf Bodenwellen mit Schwung und teilweise durchdrehenden Reifen den Weg nach oben. Boah war das ein Gerumpel.
Leider hat auch der Wohnwagen etwas gelitten. Ein Riss im hinteren Stossfänger und ein Haken der Haube ist kaputtgegangen. Da werde ich noch einen Lösung für finden müssen.
Dann sind wir weitergefahren über die Wasserfälle bei Kokusa zum einem Autocamp bei Livno.
Die Landschaft hat sich dabei stark verändert. Gestartet waren wir ja bei Mostar und später ging es durch ein karstartigen Gebirge mit typisch südländischen Wald und am Ende sind wir im grössten Karstfeld von Europa angekommen.
Mostar
Bisher ist aus unserer Sicht die Altstadt von Mostar mit der Brücke die schönste Stadt in Bosnien Herzegowina. Wir hatten eine sehr frühe Tour am morgen gebucht und waren schon um 8:00 Uhr in der Stadt.
Das würde ich auch jedem empfehlen der diese schöne Stadt besuchen möchte. Hier werden Busse aus Dubrownik und Sarajewo hingefahren und so ab 10:00 Uhr wird es dann richtig voll. Dann sieht man wohl kaum mehr etwas von dieser schönen Stadt.
Die Geschichte dieser Stadt ist beeindruckend und man sollte sie auf jeden Fall besuchen wenn man nach Herzegowina fährt.
Über die Mittagshitze haben wir dann wieder eine Pause am kalten Fluss gemacht und sind dann am späten Nachmittag noch nach Pocitelj gefahren. Ein alter Ort aus dem Osmansischen Reich.
Auf gehts nach Mostar
Die letzten beiden Tage ging es durch das Gebirge an den wunderschönen Stausee Ramsko Jezero. Dort hatten wird das Glück auf einem wie inzwischen schon gewohnt kleinen Autokamp direkt an der Kante zum See unseren Troll hinstellen zu können.
Den Tag drauf sind wir dann Richtung Mostar gefahren und haben einen Platz auf dem Autokamp Holiday River in Blagaj gefunden. Wie der Name sagt direkt am doch schon sehr kalten Fluss. Der Fluss entspringt nur ein paar hundert Meter weiter Fluss aufwärts.
Diese Quelle war auch das Ziel am späteren Nachmittag als die Hitze etwas nachließ. Es ist einer der schnellsten Quellen Europas wie man am Flussverlauf direkt nach der Quelle erkennen kann. Den Eintritt in das Kloster kann man sich aus meiner Sicht sparen. Ich würde dazu raten direkt über eine der beiden Brücken auf die andere Seite zu kommen. Dort hat man einen tollen Blick und es gibt auch einen kleinen Schlauchbootshuttle der uns in die Höhle gebracht hat und einige gute Informationen und Erklärungen beinhaltete.
Tag der Organspende - mein erstes Tattoo
Heute ist wieder Tag der Organspende.
Leute, trefft wenigstens eine Entscheidung, egal wie und lasst nicht Eure Verwandten machen.
Und wer mag kann sich ja mal bei den Jungen Helden über ein Tattoo informieren. Mein bisher erstes und einziges Tattoo das auch schon zu einigen Diskussionen geführt hat.
Auf jeden Fall hier hierinformieren und hier bestellen. Egal ob man sich für Ja oder Nein entscheidet.
Sarajevo
Mit dem Zug fuhren wir heute morgen nach Sarajevo rein.
Irgendwie hatte die Vorstellung in diese Stadt zu fahren für mich etwas beklemmendes da es die einzige Stadt in Europa ist die zu meiner Lebenszeit (zusammen mit anderen Gebieten in Ex Jugoslawien) jahrelang belagert wurde (übrigens die längste Belagerung einer Stadt in Europa im letzten Jahrtausend). Mir kommt immer wieder eine Szene in den Kopf im dem ein junges Paar auf einer Kreuzung von Scharfschützen erschossen worden ist.
Falls Ihr auf dem Camping Sarajevo seit kann Mensch in 15 Minuten einen “Bahnhof” erreichen von dem es in 20 Minuten zum Hauptbahnhof geht. (Und es gibt sogar ein handgeschriebenes Ticket für 3,6 Euro hin und zurück)
Die Stadt selbst wird auch als “Jerusalem Europas” bezeichnet da hier alle drei Weltreligionen mit Kirchen vertreten sind. Dabei sind die Muslime in der Mehrheit. Sie liegt an einer Nahtstelle zwischen Okzident und Orient was man auch in den Bauten erkennen kann.
Die ganze Stadt ist noch sehr “ursprünglich” und abgesehen von den klassischen Verkaufsständen noch nicht von Touristen übervölkert. Das wird sich vermutlich in den nächsten Jahren ändern.
Wir haben eine Tour gebucht bei der Fragen zum Leben in einem solch zerrissenen Land fast interessanter waren als die klassischen Informationen zu Gebäuden und genereller Geschichte.
Mir war nicht bewusst wie kompliziert die Verwaltung in Bosnien Herzegowina aufgebaut ist und das es immer noch keine echte “Verfassung” gibt. Man hat es auch in 15 Jahren nicht geschafft sich auf einen Text zur Hymne zu einigen.
Für mich war es der erste Besuch einer Stadt an der Grenze zum Orient und sehr beeindruckend.
Die fantastische Höhle im Bijambare Park
Heute ging es das kurze Stück nach Sarajevo. Wir haben den “Camping Sarajevo” im Norden der Stadt gewählt. Ein kleiner Platz mit etwas wenigen aber sauberen neuen Sanitäranlagen. Für einen Platz in der Stadt aber eine gute Wahl. Womit man rechnen muss ist sehr ausdauerndes nächtliches Hundegebell. Da braucht man schon gutes Oropax.
Wir sind dann in den Norden in den Bijambare Park gefahren und die Fahrt hat sich wirklich gelohnt. Zuerst geht es zu Fuß (oder mit einer kleinen Bahn) ein gutes Stück durch eine schöne Bergnatur. Dann kommt man in eine Höhle wie ich sie in der Höhe noch nicht erlebt habe.
Es ist weniger eine klassische Tropfsteinhöhle wie wir sie schon mehrfach gesehen haben sondern eine Karsthöhle riesigen Ausmaßes.
Wirklich lohnenswert.
Über eine Schotterpiste Richtung Sarajevo
Also die Fahrt des heutigen Tages brauchen wir nicht noch mal.
Die wichtige Lernerfahrung des heutigen Tages lautet. Wenn das Navi in Bosnien einen Weg vorschlägt unbedingt schauen ob einer der Straßen am Ende ein Buchstaben hat. Wenn ja einen anderen Weg suchen. Das Navi schlägt euch zwar die kürzeste Strecke vor aber die kann dann auch eine Schotterstraße sein die in Deutschland den Status Feldweg hat.
Wir wollten nach Travnik in Richtung Sarajevo und sind artig dem Navi gefolgt. Der Weg war auch schön und ging über die Berge auf guten schmalen Straßen.
Und dann wechselte die schmale Strasse in eine Schotterstrasse. Mit Van oder Auto vielleicht etwas ungemütlich aber ohne Allrad mit Wohnwagen schon mehr als ungemütlich. Wir sind dann nach einer gefühlten Ewigkeit (vermutich 20 - 30 Minuten) wieder auf eine normale Strasse gekommen. War keine gute Idee den Weg zu versuchen.
Und gleich noch eine weitere Erfahrung. Wenn Ihr Tomatensoße oder andere Flüssigkeiten im Kühlschrank im Wohnwagen habt unbedingt richtig gut schließende Tupperware verwenden. Die hält es dann auch aus wenn während der Fahrt der Kühlschrankinhalt sich im Wohnwagen verteilt. (Puhh)
Als wir dann durch Travnik gefahren sind hatten wir irgendwie keine Lust mehr auf Sightseeing und sind dann direkt auf einen wirklischen schönen kleinen Platz neben einem Restaurant an einem kleinen Fluss gefahren. Sehr schön mit gutem preiswertem Essen (Autocamp Bistrovo Kruscica) Da konnte man es den Rest des Tages im kühlen Schatten auf einer Bank am Bach sehr gut aushalten.
Ein Tag in Jajce
Heute stand einer der historischsten Städte in Bosnien auf dem Plan. Jajce ist die ehemalige Königsstadt von Bosnien und Gründungsort der Demokratie in Jugoslawien.
Besonders beeindruckend ist der Wasserfall in der Stadt der auch Austragungsort von waghalsigen Kunstspringerwettbewerben ist.
Den Nachmittag haben wir dann am Pliva See unterhalb einer alten Holzbrücke verbracht.
Eine Anleitung zum Drohnenverlust
Falls Ihr eine Drohne habt die man auch mit dem Handy steuern kann (wie die echt coole DJI Neo) dann solltet Ihr auf gar keinen Fall die Reichweite der Handysteuerung in einer sicheren Umgebung testen. Geht einfach direkt bei einer schönen Lokation wie einem Wasserfall hin und prüft das dort. Dann könnt Ihr Eure Drohne auch direkt zu Beginn des Urlaubs verlieren und müsst das Gerät nicht den ganzen Urlaub benutzen um Videos zu machen.
Für Euch getestet :-(
Von Ljubljana nach Jajce
Welch ein Glück wir in einem Europa ohne Grenzen haben, wird einem erstmal wieder so richtig bewusst, wenn man die EU mit dem Auto verlässt. Auf dem Weg Richtung Bosnien Herzegowina ging es zuerst durch Kroatien (EU). Die Aussengrenze der EU ist wie in meiner Kindheit als man in langen Warteschlangen vor der Grenzabfertigung warten musste und dann noch Gefahr lief in eine Zollkontrolle zu geraten. Und das war nur “aus der EU raus”. Die Schlange für die Einreise war kilometerlang. Wir haben uns vorgenommen für die Einreise 4 Stunden einzuplanen.
In Jajce angekommen haben wir uns erstmal auf den Campingplatz “Auto Camp Jajce” in der Nähe der Mühlen gestellt. Der Platz ist für den Preis sehr gut. Die sanitären Anlagen sind einfach und schon etwas in die Jahre gekommen aber sauber.
Die Mühlen von Mlincici sind (noch) frei zugänglich und wirklich putzig.
Ein Tag in Ljubljana
Heute morgen ging es ein kurzes Stück in die Hauptstadt von Slowenien. Von dem Campingplatz ging es mit dem Bus in die Innenstadt. Komisch was in anderen Ländern für den ÖPNV alles möglich ist. Wir haben für 2 Personen gerade mal 1,80 Euro bezahlt. Für eine vergleichbare Strecke hätte mensch in Bonn 2,60 bezahlen müssen.
Der Innenstadtbereich ist recht klein und nett. Eine schöne Altstadt mit einer Burg auf dem Berg die man gut an einem Nachmittag durchbummeln kann. Wenn Ihr die Restaurants meiden wollt, können wir Abi Falafel in einer Nebenstrasse empfehlen.