Lebensmittelkontrolle: ein zahnloser Tiger

Im Osterurlaub hatte ich das Buch "Die Essensfälscher" gelesen. Neben den bereits beschriebenen Aspekten hatte mich eine Aussage besonders gestört.

Die Beanstandungsquote im Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit betrug im Jahr 2008 für Schinken-Ersatzprodukte aus dem europäischen Ausland 100 %.

Alle geprüften ausländischen Schinken waren nicht korrekt. Puhh - Was soll man dazu sagen? Da dies eine recht alte Aussage war, hat mich interessiert wie es denn in den letzten Jahren um die  "Erfolgsquote" der Kontrollen steht. Ich habe zwar nur Berichte aus dem letzten Jahr gefunden. Zum Beispiel aus Baden Würtenberg  Aber die haben auch einen sehr interessanten Aspekt. Die Kontrollen scheinen nichts zu bewirken.

201106-lebensmittelüberwachung1.pngWenn über 2 Jahre hinweg der Anteil der Betriebe mit Verstößen ansteigt, dann heist das für mich, daß die Betriebe offenbar kein Angst vor den Kontrollen haben. Aber vielleicht liege ich ja verkehrt und betrachte das ganze wieder zu naiv.

Und anstatt die Namen der Betriebe zu veröffentlichen gibt es eine Anlage mit einer "Auswahl wichtiger Ergebnisse und Kuriositäten aus dem Bericht der amtlichen Lebensmittel- und Futtermittelüberwachung 2009"

  • Benzol in Karottensäften für Kinder
  • Serviettenrecycling
  • Hartnäckige Salmonellen in einer Klinikküche

aber keine Namen. Wahrscheinlich aus Datenschutzgründen. Der erwischte Täter hat einen höhen Datenschutzanspruch als der Verbraucher.

Mal sehen wie es dieses Jahr aussieht.